Samstag, 10. Mai 2008

dreht sich der himmel?

draussen vor dem haus
die waschküche wartet
grösser bär ist aufgewacht
skorpion blinkt auf

wenn ich ganz geerdet bin
seh ich die sterne wandeln
jupiter im morgenblauen im osten
die sichel des neuen mondes
in tiefschwarzer nacht im westen

die sterne sind alt
viele älter als die sonne
sie haben das recht der alten
weise leuchten sie den weg
wandeln still
von himmelswinden getragen

wir sind nur eine sternschnuppenzeit auf erden
grossmuter dreht sich
und wir damit
auch sie ist alt
ihre aura verletzt

pustet in chile einen pickel aus
lacht über das feuerchen auf ihrem höchsten buckel
wilde winde blasen über sie hinweg
menschliches leid in burma

kostbar ist die zeit
und glück ist hausgemacht

1000fuss©2008aff.a.a.

Mittwoch, 7. Mai 2008

jungboys und frösche

der frühling hat drei volle tage gedauert. schon ist der sommer da. die tulpen machen langsam schlapp. heut kitzeln die steinchen noch mehr als gestern. die frösche sind träger. 1facher zum ablichten.

3 jungboys mit fangnetzen bewaffnet erobern den idyllischen weiher. schon von jungfrauen entehrt fangen sie nun quaulquappen. die mütter mahnen sanft.

jetzt ist die macht
jetzt ist das sein
jetzt ist die geburt

sei gewahrsam, 8sam und mutig
sei dein göttliches selbst
wachse und 8e

glocken auf kuhweiden, höre
ein flugzeugchchchchchch am medium coeli
stille
ruhe

1000fuss©2008aff.a.a.

Sonntag, 4. Mai 2008

jungfrauen und frösche

barfuss dem bächlein folgend, den duft von überreifem bärigem lauch in meiner nase. einen schlangenstab findend. was für eine wärme. frühling. der wind säuselt mir ins ohr. die frösche im teich quaaken. sie brauchen lange, um ihre angst vor enterich und bösen jungfrauen wieder zu verlieren und ihren kopf aus dem seichtwarmen wasser zu pflatschen. blupp. quaak. quaaaaak.

meine füsse tragen mich hier- und dorthin. auf steinigem boden und im tannenwald es manchmal noch piekst an den fusssohlen. dann wieder saftwarmer erdweg. grünsattes wiesenwarm. meine füsse frohlocken. es ist wieder frühling. zeit die lederkleidung wegzuwerfen und mutter erde zu spüren. die schönste jahreszeit. vor allem im alter. wenn man dann nicht jedem wiedehopf hinterhergaffen und hinterhinäffen muss. wenn man zeit hat. sich zeit nimmt. ist. das erwachen still beob8en kann. ohne gleich zu reagieren.

es ist die zeit der jungfrauen, die sich frösche aus dem teich angeln und dann quiitschen weil sie glitschigschlubbrig sind. wenn doch nur mein prinz käme...


ein ewigwährendes märchen. endlich wieder frühling. 1000dank
©1000fuss2008, aff. a. a.
ein gutes projekt, natürlich wieder mal von bernern... chapeau - unterstützenswert. klick einfach mal an und lies und mach dir dein eigenes bild. www.stopmurdermusic.ch

tod

ernst jünger, als er gefragt wurde, ob er glaube, dass das leben nach dem tod weitergeht...
"nein, ich weiss es! und das kann man auch als naturwissenschaftler verstehen: nichts kann aus dem nichts entstehen. und aus etwas, was ist, kann nicht nichts werden - es gibt nur umwandlungen."